Es ist Sonntag Abend, der Tag nähert sich seinem Ende und man könnte sich genüsslich auf das Hauptabendprogramm einlassen, wenn nicht SIE da wären: Die Gedanken an eine bevorstehende Bauchoperation.

Eine der wichtigsten Fragen vor Bauchoperationen dreht sich in vielen Fällen darum, wie schnell man wieder auf den Beinen ist und seinen Alltag genießen kann. Die Sorgen vor eventuellen Komplikationen sind aber bei den meisten Patienten mal bewusster, mal nicht so deutlich, vorhanden. Stress, Unruhe und schlaflose Nächte vor einem Eingriff sind deshalb nicht selten.

Hilfreich kann eine möglichst transparente und verständliche Aufklärung über die Risiken durch die behandelnden Ärzte und Chirurgen sein. Das Wissen, was einen als Patient erwarten könnte, verringert Unsicherheiten. Vor der Operation sollte also jeder darüber im Klaren sein, auf was er oder sie sich während einer minimal invasiven Operation oder einem Bauchschnitt einlässt. Wie es allerdings nach einer Bauchoperation weitergehen kann, ist dabei den wenigsten ganz bewusst.

Bauch-Operation überstanden. Und nun?

Was kein Arzt in einem Aufklärungsgespräch erwähnt, ist die Vielfalt an Veränderungen, die Operierte in ihrem Heilungsprozess erfahren können. Überraschende, schmerzhafte und frustrierende Einschränkungen stellen in den ersten Tagen und Wochen nach der Operation unerwartete Herausforderungen dar. Erleichterung bringt Wissen. Der Körper hat Gründe, so zu reagieren, wie er reagiert. Zu wissen warum und welcher Sinn hinter Therapien und Medikamenten steckt, ist einer der wichtigsten Schritte um entspannter gesund zu werden.

Wie wird es nach der Operation sein?

Den meisten Patienten gehen vor Bauchoperationen ähnliche Fragen und Gedanken durch den Kopf. Wie wird es sein? Werde ich viele Schmerzen haben? Wie schnell kann ich wieder auf den Beinen sein? Was, wenn etwas schief geht?

Nach jeder meiner vier Bauchoperationen machte ich ähnliche Erfahrungen. Das führte dazu, dass es mir von Mal zu Mal leichter fiel, mich auf meine Heilung zu konzentrieren. Ich konnte dem „großen Unbekannten“ entspannter in die Augen sehen, weil es mir nicht mehr fremd war.

Damit ihr nicht wie ich von häufig vorkommenden Veränderungen und manchen Therapien überrumpelt werdet, findet ihr im Folgenden die markantesten Punkte meiner Heilungsprozesse. Wie und ob sie auch auf euren speziellen Fall anwendbar sind, ist von unendlich vielen und auch euren ganz persönlichen Faktoren abhängig. Manche Dinge könnten auch bei euch zutreffen, andere vielleicht nicht.

Sprecht immer mit eurem Arzt, wenn ihr euch nicht gut fühlt, oder wenn ihr nicht sicher seid, was mit euch los ist. Schiebt nichts auf und fahrt sofort ins Krankenhaus, wenn ihr euch nach der Operation fiebrig oder kränklich fühlt. Faustregel: Wenn ihr euch die Frage stellt, ob ihr ins Krankenhaus fahren sollt – fahrt. Immer.

Therapien und Veränderung nach Bereichen

Veröffentlichte Punkte sind Fett und mit Sprungmarken markiert.

Wie groß sind die Einschränkungen und Veränderungen nach Bauch-Operationen?

Je nach Größe des Schnittes, Art der Operation, Schmerzen und Heilungsverlauf können die Einschränkungen und Veränderungen nach Bauch-Operationen beträchtlich sein und von Patient zu Patient stark variieren.

Minimal-invasive Operation & Bauchschnitt

Eine minimal-invasive Operation (auch bekannt als Knopfloch- oder Schlüsselloch-Operation) hat gegenüber einer Laparotomie, dem großen Bauchschnitt, einige Vorteile. Die Wunden einer minimal-invasiven Operation sind offensichtlich kleiner als ein großer Schnitt über oder seitlich des Bauches. Kleinere Wunden bedeuten weniger durchtrennte Muskeln, weniger Nähte und kleinere Narben. Damit geht aber einer ihrer nicht so offensichtlichen Nachteile einher. Patienten überschätzten sich dadurch im Alltag schneller. Nur weil eine Narbe klein ist, bedeutet das noch lange nicht, dass man schwer heben oder Sport betreiben sollte – schon gar nicht, wenn man noch Schmerzen hat. Wer schnell und langfristig heilen will soll vor allem eines: Ruhe geben und heilen.

Bauchschnitt

In manchen Fällen, wie einer Lebertransplantation, ist eine minimal-invasive Operation nicht möglich. In diesem Fall erfolgt ein Bauchschnitt. Dieser führt zu einer großen Wunde, vielen durchtrennten Muskeln und einigen ziependen Nähten.

Einschränkungen sind aber nicht nur in Hinblick auf den Bewegungsspielraum und Kraft zu erwarten, sondern können sich auch bei veränderten Essenskapazitäten, Geruchs-, Geschmacks- und Temperaturempfindlichkeit sowie Schlafpositionen bemerkbar machen.

Seid nicht überrascht, wenn ihr in den ersten Tagen, Wochen und Monaten in diesen Punkten Veränderungen bemerkt. Manche davon bleiben bestehen, manche vergehen.


Postoperative Therapien & physiologische Veränderungen

Die ersten großen physiologischen Veränderungen und entsprechenden Therapien sind direkt nach der Operation zu bemerken. Als Patient werdet ihr euch eventuell fragen, warum diese Therapien bei euch angewendet werden. Seid hier nicht scheu, sondern fragt bei eurem Pflegepersonal oder Ärzteteam nach, wenn ihr mehr dazu wissen wollt.

Ödeme nach Operation
Schwellung / Wassereinlagerung / Flüssigkeitsansammlung

Während der Operation wird man über verschiedene Geräte überwacht, beatmet und unter anderem mit Flüssigkeit versorgt. Je nach individueller physiologischer Veranlagung ist es möglich, dass ein Teil dieser Flüssigkeit im Körpergewebe gespeichert wird. Die auftretenden Wassereinlagerungen können ähnlich aussehen wie die bei hochsommerlichen Temperaturen vorkommenden Schwellungen in Händen, Beinen, Füßen, Gesicht und Bauch. Sie können allerdings auch umfangreicher werden.

Wie verschwindet die Flüssigkeit aus dem Körper?

Ob, und wie viel Flüssigkeit im Körper zurückbleibt, ist dabei von vielen Faktoren abhängig. Darunter spielen die eigene Veranlagung, gegebene Flüssigkeitsmenge, verabreichten Medikamente, sowie die Verwendung von Kompressionsstrümpfen eine tragende Rolle.

Der Körper wird die überschüssige Flüssigkeit nach der Operation kontinuierlich über die nächsten Tage ausscheiden und aus dem Gewebe abtransportieren. Sollte das eher träge geschehen, werden Medikamente eingesetzt, die diesen Prozess antreiben sollen.

Erfahrungen mit Ödemen nach Operationen

Zusätzliche Flüssigkeit im Gewebe bedeutet zusätzliches (temporäres) Gewicht. Nach meiner Bauchspeicheldrüsenoperation und meinen beiden Lebertransplantationen brachte ich deutlich mehr (> 10 kg) auf die Waage. Die Knöchel meiner Beine waren ein paar Tage nicht zu erkennen, das Gesicht war aufgedunsen und hätte ich einen Ring getragen, hätte er mir von meinem Finger geschnitten werden müssen, da er mir sonst gefährlich ins Gewebe gedrückt hätte. Nach meiner Gallenblasenoperation, die minimal invasiv durchgeführt wurde, war das nicht der Fall.


Blasenkatheter

Um die temporären Wassereinlagerungen nach Operationen wieder zu verlieren, muss der Körper Flüssigkeit ausscheiden. Das geschieht über Niere und Blase als Urin. Sensible Rezeptoren werden nämlich versuchen das Flüssigkeitsgleichgewicht des Körpers wiederherzustellen. Wer also mehrere Liter zusätzliche Flüssigkeit im Gewebe hat, müsste unter normalen Umständen regelmäßig das WC aufzusuchen.

Gerade nach großen Operationen ist allerdings schon der Versuch des Aufsitzens ein Kraftakt. Damit eben das nach umfangreichen Bauchoperationen nicht notwendig ist, wird während der Narkose ein Harnkatheter über den Harnleiter gelegt und der Urin in einem Auffangbeutel aufgefangen.

Der Vorteil für Patienten liegt darin, dass sie wirklich rasten und sich von der Operation erholen können, ohne sich wegen Harndrangs aufmühen zu müssen. Der Vorteil für das Pflegepersonal liegt darin, dass sie die ausgeschiedene Menge und Farbe des Urins leicht sehen und kontrollieren können. Neben der Volumenkontrolle wird auch die Harnfarbe protokolliert und – sofern notwendig – auch reagiert. Eine rötliche Färbung kann beispielsweise auf Blut im Harn hindeuten, eine dunkle Verfärbung des Urins nach einer Transplantation auf eine Abstoßungsreaktion.

Einsatz des Blasenkatheters

Solltet ihr eine kleinere Bauchoperation, wie eine Gallenblasen-, Blinddarm- oder Hernienoperation, haben, werdet ihr bald wieder mobil sein. Das bedeutet, dass ihr das WC bald wieder aus eigener Kraft aufsuchen könnt. Aus diesem Grund werdet ihr wahrscheinlich nicht mit einem Dauerkatheter in Berührung kommen. Solltet ihr dennoch nicht aufstehen können, gibt es als Alternative Bettpfannen und Leibstühle, aber das ist eine andere Geschichte. Kurzer Tipp, wenn ihr nicht in die Bettpfanne urinieren könnt: Pressen – wie bei Stuhlgang – hilft.

Sollte aber eine größere Operation im Bauchraum anstehen, und einige Tage Bettlägerigkeit wahrscheinlich sein – wie es jedenfalls nach einer Bauchspeicheldrüsenoperation oder Lebertransplantation der Fall ist – so werdet ihr wahrscheinlich recht bald froh darüber sein, nicht aufstehen zu müssen.

Worauf ist beim Blasenkatheter zu achten?

Ein dünner Schlauch führt vom Blasenkatheter zum Auffangbeutel. Dieser Auffangbeutel ist seitlich am Bett befestigt. Wird der Schlauch abgeknickt, was manchmal beim Liegen oder Sitzen vorkommen kann, ist ein Abfließen des Urins aus der Blase nicht mehr möglich. Als Patient kann sich das dann unangenehm anfühlen. Wichtig ist deshalb, dass der Schlauch nicht abgeklemmt wird.

Wie lange wird der Blasenkatheter belassen?

Sobald eine gewisse Mobilität und Ausdauer vorhanden und die ausgeschiedene Harnmenge deutlich reduziert ist, kann der Harnkathether entfernt werden. Ein Harnkatheter ist in den meisten Fällen weder schmerzhaft noch unangenehm oder störend. Sollte er sich mit der Zeit deutlich bemerkbar machen, drücken oder ziehen, ist es ratsam, das Pflegepersonal in einem Gespräch darauf aufmerksam zu machen.

Erfahrung mit Blasenkathetern

Als ich den Harnkatheter das erste Mal nach meiner Bauchspeicheldrüsenoperation bemerkte, war mein erstes Gefühl dazu vollkommene Ablehnung. Weder Blasenkatheter noch Urinbeutel waren mir angenehm. Es war mir peinlich und ich wollte nicht darauf angewiesen sein. Diese Eitelkeit hat sich zum Glück bald gelegt, da er mir doch sehr viel Mühsal und erschöpfende Gänge aufs WC erspart hat. Je früher ihr den Harnkatheter als temporären Segen akzeptiert, desto besser wird es für eure allgemeine Genesung sein.

Wer es nicht mit Blasenkatheter und Auffangbeutel aushält und darauf besteht, diesen entfernt zu bekommen – und diesen Wunsch auch erfüllt bekommt – der darf sich später nicht wundern, wenn Leibstuhl, Urinflaschen (bei Männern) oder Schüsseln (bei Frauen und Männern) zur Erleichterung gereicht werden, wenn das Aufstehen dann doch zu mühevoll ist.


Zentraler Venenkatheter (ZVK)

Der zentrale Venenkatheter (ZVK) ist ein dünner Kunststoffschlauch, der über eine Oberkörpervene bis in die Nähe des Herzens geschoben wird. Dafür bieten sich verschiedene Venen an, die nach unterschiedlichen Gesichtspunkten gewählt werden können. Häufig wird der zentrale Venenkatheter am Hals gesetzt. Während das Setzen unter örtlicher Betäubung erfolgen kann, wird dies bei einer großen Bauchoperation unter Vollnarkose vorgenommen. Sobald er gut liegt, wird er mit wenigen Stichen fixiert. Als Patient ist davon nichts zu spüren und nach dem Aufwachen kommen seine vollen Vorteile zu tragen.

An seinem äußeren Ende befindet sich ein System mit mehreren Zugängen. Über diese können Infusionen, Medikamente, Mineralstoffe und Nahrung verabreicht, sowie Blut abgenommen und Werte gemessen werden. Für Patienten bedeutet das, dass sie zur Blutabnahme nicht geweckt oder gestochen werden müssen. Zudem kann er deutlich länger verwendet werden, als ein herkömmlicher Zugang, was regelmäßiges Suchen und Finden von passenden Venen überflüssig macht. Das ist schonend für Patienten mit schlechten Venen, solche, deren Blut öfters kontrolliert werden muss und all jene, die nach einer großen Operation im Bauchraum gut heilen sollen.

Erfahrungen mit dem zentralen Venenkatheter (ZVK)

Wie praktisch ein solcher zentraler Venenkatheter ist, wurde ist mir erst dann bewusst, als ich ihn nicht mehr hatte. Der “Christbaum”, wie er auch liebevoll genannt wird, sieht vielleicht etwas unangenehm aus, war aber für mich höchstens beim Schlafen unwesentlich störend. Viel bedeutender ist es nicht die ganze Zeit gestochen werden zu müssen und die Versicherung, dass Schmerzmittel schnell da sind, sie ihre volle Wirkung entfalten können.


Thrombosen

Thrombosen sind für eine Vielzahl an schweren Erkrankungen als Ursache zurückzuführen. Dabei spielt es keine Rolle, wie jung oder alt, gesund oder krank man ist – unter bestimmten Umständen steigt das Thromboserisiko.

Warum will man Thrombosen verhindern? Thrombosen sind vereinfacht gesagt eine Ansammlung von Blutplättchen, die als “Klumpen” Blutgefäße verstopfen können und so unter anderem einen Schlaganfall, Herzinfarkt oder eine Lungenembolie auslösen können.

Sie treten in vielen Fällen bei zu langem Sitzen, wie bei Bus- oder Flugreisen, zu langem Liegen, wie nach Operationen und bei Krankheiten oder zu langer Bewegungsunfähigkeit, wie bei einem Gips, auf. Diese Komplikationen gilt es so gut wie möglich zu vermeiden, da die Konsequenzen einer Thrombose langwierig und potenziell tödlich sein können.

Vor allem wenn es in der Familie eine Neigung zu Thrombosen gibt, sollte jedenfalls wiederholt bei Ärzten und Pflegepersonal darauf hingewiesen. Dazu gehört aber auch eigenständig bei der Thromboseprophylaxe mitzuwirken.

Erfahrung mit Thrombosen

Jahre vor meinen Bauchoperationen hatte ich eine tiefe Bein- und Beckenvenenthrombose und Lungenembolie. Das sind lebensbedrohliche Erkrankungen, die bei mir fehldiagnostiziert wurden, weil ich damals mit Mitte zwanzig noch “zu jung” dafür war.

Da meine Gefäße im linken Bein komplett verschlossen waren, dauerte es über ein Jahr, bis ich wieder schmerzfrei gehen konnte. Zu der Zeit musste mein Herz Höchstleitungen erbringen, um die Durchblutung meines Beines und meines Körpers am laufen zu halten.

Zum Glück gibt es wirksame Mittel und Methoden um Thrombosen zum größten Teil gut vermeiden zu können.


Kompressions- & Thrombosestrümpfe

Kompressions- oder Thrombosestrümpfe sorgen dafür, dass es zu keinen Flüssigkeitseinlagerungen in den Beinen kommt und das Blut gut durch die Venen fließen kann. Dadurch sollen Thrombosen, die in den Beinen entstehen könnten, verhindert werden.

Damit der Thrombosestrumpf genau das bewirken kann, ist er aus einem strengen Material gefertigt. Ein angezogener Strumpf komprimiert das Gewebe und die Venen, unterstützt die Arbeit der Venenklappen und hilft bei der Durchblutung. Seine volle unterstützende Funktion kann er allerdings erst dann erfüllen, wenn er richtig sitzt. Das bedeutet, dass er in der richtigen Größe komprimiert, aber nicht einschneidet, und in seiner vollen Länge bis zum Oberschenkel angezogen wird.

Erfahrung mit Thrombosestrümpfen

Thrombosestrümpfe sind unsexy, oft unbequem und meistens zu warm – aber sie erfüllen einen notwendigen Zweck. Wenn man noch nicht aufstehen und die Muskelpumpe in seinen Waden durch gehen kaum nützen kann, sollten sie zumindest so oft und lange wie möglich angelegt werden, um die Durchblutung der Beine zu unterstützen. Solange ihr auch keine permanenten Durchblutungsprobleme habt, ist der Kompressionsstrumpf ein temporäres Mittel zum Zweck, das ein paar Tage ausgehalten werden kann.

Je nachdem in welchem Krankenhaus ihr operiert werdet, ist es möglich, dass ihr die Thrombosestrümpfe zum Selbst anziehen vor der Operation bekommt, sie euch bei der Operation angelegt werden, oder aus Gründen auch gar keine bekommt.


Thrombosespritze

Warum Thrombosen ein unerwünschter Nebeneffekt von langem Liegen und Sitzen sein können, wurde im Punkt Thrombosen und Thromboseprophylaxe kurz erklärt. Die meisten Patienten mit einem gebrochenen Bein oder anderen Verletzungen am Bewegungsapparat kennen sie – die Thrombosespritze.

Die Thrombosespritze ist eine kleine Spritze mit einer kurzen, dünnen Nadel, die einen Wirkstoff zur Hemmung der Blutgerinnung enthält. Dieser Wirkstoff hinterlässt bei manchen Patienten nach der Injektion ein brennendes Gefühl, das zwar nicht schmerzhaft, aber als deutlich unangenehm empfunden wird. Dieses Brennen lässt in der Regel nach wenigen Sekunden nach, dennoch würden manche gerne darauf verzichten. Verzicht ist aber keine Option für all jene, die noch längere Zeit wenig mobil sein können. Dafür können die Folgen von Thrombosen zu schwerwiegend sein. Wer allerdings recht bald wieder auf den Beinen ist und viel geht, kann um das Ende der Injektionen bitten, sofern es medizinisch keinen weiteren Grund gibt, der dagegen spricht.

Thrombosespritzen spritzen

Patienten haben in den meisten Fällen die Möglichkeit sich selbst zu spritzen, oder sich vom Pflegepersonal spritzen zu lassen. Die bevorzugten Injektionsstellen sind am Bauch oder am Oberschenkel. Oftmals kommt es nach der Injektion zu unterschiedlichen großen und unangenehmen blauen Flecken (Hämatome). Damit diese schneller abheilen, gibt einem das Pflegepersonal normalerweise auf Nachfrage gerne eine Salbe zum Auftragen. Die Injektion erfolgt in der Regel einmal täglich, entweder morgens oder abends und sollte täglich wechselnd einmal rechts, einmal links verabreicht werden.

Erfahrung mit Thrombosespritzen

Nachdem ich bereits eine tiefe Bein- und Beckenvenenthrombose und mehrere Lungenembolien hatte, sind Thrombosespritzen immer ein gern gesehener Teil meiner Krankenhausaufenthalte. In einigen Fällen gehörten sie noch mehrere Wochen und Monate danach noch zu meinen Therapien. Was sich vielleicht schlimm liest, ist weniger tragisch, als man denken mag. Solange ich mir selbst die Injektion geben kann, bekomme ich in den seltensten Fällen einen blauen Fleck oder spüre ein Brennen. Es ist einfach nur eine zusätzliche Sache, an die ich denken muss.


Leistungsfähigkeit und Fatigue

Operationen werden immer einen temporären Einfluss auf die Leistungsfähigkeit von Patienten haben. Vor allem große Operationen können in ihrer Heilung sehr erschöpfend sein und eine Fatigue nach sich ziehen. Ihr könnt euch das ähnlich, wie bei einer echten Grippe vorstellen. Hohes Fieber, schmerzende Muskeln und Kopfschmerzen sorgen dafür, dass jede Bewegung ein Kraftakt ist. Diese Erschöpfung ist so groß, dass ihr fast den ganzen Tag schlafen könntet. Dabei werdet ihr mit zunehmender Erholung wieder aktiver, bis ihr wieder ganz gesund seid. Auch wenn eine Operation keine Infektion ist, muss der Körper viele Ressourcen mobilisieren, um euch gesund zu bekommen.

Erschöpfung, Müdigkeit & erhöhter Schlafbedarf

Jede Operation verursacht Wunden im Körper. Je größer der Eingriff war und die Wunden sind, desto aufwendiger ist die Heilung für den gesamten Organismus. Auch wenn äußerlich nur ein Schnitt zu sehen ist, können die nicht sichtbaren Wundflächen im Inneren beträchtlich sein. Der Körper läuft auf Hochtouren, um Gewebe, Gefäße und Organe zu reparieren. Für diese Reparaturarbeiten benötigt der Körper Energie. Viel Energie. Müdigkeit und Erschöpfung sind deshalb normal.

Erfahrung mit Erschöpfung und Müdigkeit (Fatigue) nach Operationen

Nach all meinen Operationen konnte ich nach jeder Mahlzeit sofort einschlafen. Und zwischen den Mahlzeiten waren noch ein oder zwei Nickerchen möglich. Die Verdauung benötigt Energie, die sich unser Körper dadurch holt, indem er uns schlafen oder dösen schickt. Der Körper holt sich, was er braucht. Wenn euch die Augen zufallen, dann lasst es einfach zu. Schlaft so viel ihr könnt.

Im Grunde habe ich die meiste Zeit auf der Intensivstation und einen großen Teil auf der regulären Station schlafend oder dösend verbracht. Das ist auch ganz gut so.

Um euch ein Bild von dem Kraftakt zu machen, den der Körper da hinlegen muss: Jeden Tag war ich einen Kilo leichter. Das war kein überflüssiges Wasser, dass ich ausgeschieden oder Fett das ich abgebaut habe, das war ein massiver Umbau meiner Muskeln.


Schlaf & Schlafprobleme

Erschöpfung und Müdigkeit gehören nach den meisten Operationen dazu. Zumindest am Tag der Operation und wahrscheinlich noch am darauffolgenden Tag fallen schlafen und dösen leichter als gewohnt. An diesen Tagen sorgen die Nachwirkungen der Narkose dafür, dass man sich als Patient benommen fühlt und meistens wenig Schmerzen spürt. Sobald die Narkose abzuklingen beginnt und die Schmerzmedikation noch nicht richtig eingestellt ist, kann sich das ändern.

An den darauffolgenden Tagen können einige Faktoren dafür sorgen, dass sich Schlaf nicht so recht einstellen will. Schmerzen, Helligkeit, Lautstärke, Medikamente, Überwachungsgeräte, Zimmerkollegen und regelmäßige, notwendige Kontrollen des Nachtdienstes können negative Auswirkungen auf einen erholsamen Schlaf haben.

Veränderte Schlafposition

Wer sich zu den Rückenschläfern zählt, darf sich freuen. Diese erwartet wahrscheinlich weniger Umgewöhnung als Bauchschläfern. Solltet ihr zu denen gehören, die bevorzugt am Bauch oder Seite schlafen, werdet ihr unangenehm überrascht sein. Ziepende Nähte, deutlich spürbare Wunden und Druck im und am Bauch sorgen dafür, dass diese Schlafpositionen zu den unangenehmen Optionen nach Bauchoperationen gehören.

Es kann ein wenig Geduld erfordern, um die richtigen Einstellungen für die perfekte Schlafposition im Krankenhausbett zu finden. Oft kann aber auch mit der besten Einstellung keine erholsame Schlafposition eingenommen werden. Unterstützende Kissen im Rücken und unter Knien ermöglichen deshalb weitere Anpassungen für ein angenehmeres Liegen.

Tipp: Erleichterung und erholsamen Schlaf hat mir ein spezielles Kissen gebracht. Mehr zu den verschiedenen Kissen, könnt ihr im Artikel „Schlafprobleme? Diese Kissen können helfen!“ lesen.

Zu helles, lautes Zimmer

Nur auf Sonderklassezimmern besteht die Möglichkeit, dass Patienten ein Zimmer für sich allein haben, doch auch dort sind häufig zwei Betten zu finden. Je nach Größe und Auslastung des Zimmer ist man als Operierte(r) in den wenigsten Fällen allein und teilt sich mit mindestens einer weiteren Person den Raum. Auch wenn Menschen Geräusche verursachen, kann man sie im Fall der Fälle darum bitte, etwas Rücksicht zu nehmen.

Lautstärke

Abgesehen von anderen Menschen verursachen Geräte, die im Zimmer vorhanden sind, weitere Geräusche und Licht, die beim Schlafen störend wirken können. Der hohe elektrische Ton des Fernsehers im Betrieb, Sauerstoffgeräte, Schmerzpumpen, Heizung, Klimaanlage, Herzalarm, Notfälle in anderen Zimmern – störende Geräusche gibt es zu Genüge. Wer beim Schlafen absolute Stille braucht, wird nur mit Ohrstöpseln Ruhe finden.

Tipp für Ohrstöpsel zum Schlafen

Lasst euch einen angepassten Gehörschutz anfertigen. Beim Fachmann wird ein Abguss von eurem Innenohr genommen, der dann zur Herstellung von einem perfekt sitzenden Ohrstöpsel aus weichem Silikon als Vorlage dient.

Das Gute an einem individuellen Ohrstöpsel:

  • Sitzt perfekt
  • Drückt nicht
  • Fällt nicht aus dem Ohr
  • Ist leicht zu säubern
  • Kein Rauschen vom eigenen Blut zu hören

Was euch eventuell abhalten wird:

  • Die etwas teureren Anschaffungskosten

Sie sind das Geld auf jedem Fall wert und ihr werdet es nicht bereuen. Außerdem wisst ihr dann auch, ob euer Ohr in der Zukunft für Hörgeräte geeignet ist.

Helligkeit

Krankenzimmer sind nie gänzlich finster. Viele leuchtende Knöpfe und Lichter von Bett- und Fernbedienung, Schwesternruf oder LEDs an Rauchmelder und Fernsehern erhellen den Raum. Die Vorhänge sind außerdem oft aus hellem, lichtdurchlässigen Stoff und werden nicht zugezogen. Wer eine Höhle zum Schlafen braucht, erreicht persönliche Dunkelheit nur mit einer Schlafmaske.

Regelmäßige Kontrollen durch das Pflegepersonal

Regelmäßige Kontrollen gibt es beispielsweise dann, wenn akut Schmerzen, Luftmangel, Fieber oder Übelkeit auftreten, Komplikationen erwartet, Notfälle aufgenommen, Blutzucker, Sauerstoffsättigung, Blutdruck und Puls überprüft, Infusionen angehängt und Urinbeutel ausgeleert werden müssen. Viele Gründe führen also dazu, dass man mehrmals pro Nacht geweckt werden könnte.

Dieser Umstand sorgt verständlicherweise bei manchen Patienten für große Frustration. Nach mehreren schlaflosen Nächten ist das einzige Ziel, einige Stunden durchgehenden Schlaf zu bekommen. Wer sich darauf einstellt, dass jede Nacht unruhig wird, kann hoffentlich mit diesen auf Dauer zermürbenden, aber dennoch notwendigen Umstand, besser zurechtkommen.

Medikamente

Abhängig von der Art und Nebenwirkung der verabreichten Medikamente, ist es möglich, dass euer Schlaf negativ beeinflusst wird. Andere Medikamente – zum Beispiel solche gegen Schmerzen – können Müdigkeit hervorrufen und beim Einschlafen helfen. Schmerzmittel sollen allerdings nicht als Schlafmittel missbraucht werden, auch wenn es noch so verführerisch ist und es sich noch so gut anfühlt. Und ja – Morphin fühlt sich gut an.
Solltet ihr Schlafmittel zum Einschlafen benötigen, sind diese außerdem keine Garantie dafür, dass ihr wirklich gut schlafen könnt.

Erfahrung mit Schlaf und Schlafproblemen

Es hat einige Zeit und Umdenken gebraucht damit mich Dinge, die außerhalb meiner Macht liegen, nicht mehr frustrieren. Ich konnte nicht beeinflussen, ob ein Notfall aufs Zimmer kommt, es meinen Zimmerkollegen gut geht oder ob ich Schmerzen haben werde. Mit zwei Stunden Schlaf am Stück war ich glücklich. Die wachen Stunden habe ich dann damit verbraucht, munter im Bett zu liegen und mich in progressiver Muskelentspannung, Wahrnehmungsübungen und Meditation zu üben. Den in der Nacht vermissten Schlaf konnte ich dann tagsüber in mehreren Portionen wieder nachholen.


Ernährung & veränderte Essgewohnheiten

Im Oberkörper befinden sich fast alle lebensnotwendigen Organe, unser Verdauungssystem und unsere Geschlechtsorgane. Eine Operation am Oberkörper oder im Bauchraum betrifft häufig Systeme, dich sich auf unseren gesamten Verdauungsapparat auswirken können. Veränderungen bei Essensmengen, Geruchs-, Geschmacks- und Temperaturempfinden, sowie bei der Verdauung stellen sich sofort nach dem Eingriff ein.

Tipp
Wenn ihr mit veränderten Essgewohnheiten nach eurer Operation konfrontiert seid, habt Geduld, zwingt euch zu nichts und versucht herauszufinden, was euch und eurer Verdauung guttut. Sollte allein der Anblick von Essen in euch Übelkeit und Ekel hervorrufen, macht es keinen Sinn, wenn ihr euch zum Essen zwingt. Egal ob es das „gesündeste Essen auf der Welt“ ist, oder nicht. Ihr dürft eurem Körper da nach Operationen vertrauen.

Meine Erfahrung mit veränderten Essgewohnheiten

In meiner Naivität dachte ich nach meiner Pankreas-Operation, dass ich gleich wieder “repariert” und sofort auf den Beinen sein werde. Dem war aber nicht so. “Normal” Essen können, war für die nächsten Wochen keine Option. Was meine ich mit “normal”? Mein Essen durfte weder zu kalt, noch zu heiß sein. Es durfte nicht stark riechen, oder stark gewürzt sein. Manches löste fast direkt beim Anblick Brechreiz aus und das Spektrum an Nahrungsmitteln, die ich wirklich gerne essen wollte, war sehr limitiert.

Fleisch war in den meisten Fällen keine Option und Gemüse hat mich nicht gereizt. Die Menge, die ich bei einem Versuch essen konnte, war sehr klein und ich konnte meine Mahlzeiten nur mit großen Pausen zu mir nehmen. Teilweise schluckte ich sehr viel Luft mit und Rülpsen stand auf der Tagesordnung. Wenn Luft raus muss, dann muss sie raus – Momente in denen ich ohne schlechtem Gewissen auf Anstand verzichtet habe.

Das Gleiche habe ich auch nach meiner ersten Lebertransplantation erlebt, allerdings nicht nach meiner zweiten Lebertransplantation. Nach dieser konnte ich bereits eine Woche später ein Wiener Schnitzel mit Genuss zur Gänze aufessen. Meine Essensgewohnheiten haben sich allerdings nachhaltig verändert.


Veränderte Essensmenge

Zwei Tage nach meiner Pankreas-Operation, konnte ich maximal ein paar Löffel Suppe essen. Sobald ich feste Nahrung zu mir nehmen durfte, waren zwei bis drei Bissen Frühstückssemmel mit Butter und Marmelade das Maximum. Tipp: Wenn ihr nur wenig auf einmal zu euch nehmen könnt, dann esst mehrere Male in geringeren Zeitabständen, solange ihr euch gut damit fühlt. Drückt es euch im Magen, seid ihr zu müde, oder wird euch übel, dann macht eine Pause. Nach Bauchoperationen kann essen so anstrengend wie laufen sein.

Magenlähmung (Gastroparese oder Magenatonie)

Der Grund dafür liegt in einem “gastric ileus”. Diesen Begriff konnte ich in Zusammenhang mit Pankreas-Operationen bzw. Operationen am Oberkörper nur auf englischsprachigen Seiten finden. Auf Deutsch handelt es sich um eine Magenlähmung (Gastroparese oder Magenatonie). Diese kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein, tritt aber dann auf, wenn der Nervus vagus verletzt oder durchtrennt wurde. Dieser Nerv ist unter anderem für die Kontraktion des Magens verantwortlich.

Hier hätte ich mir mehr Aufklärung meiner Ärzte gewünscht. Mit diesem Hintergrund lege ich euch dringend ans Herz, besonders auf euren Körper zu hören und nicht mehr zu essen, als für euch in Ordnung ist. Dieser Nerv sollte sich nach einiger Zeit von selbst vollständig erholen und alle Symptome verschwinden. Sollte das nicht der Fall sein, sprecht bitte dringend mit eurem Ärzteteam.

Essen behalten

Eine Herausforderung war es nicht nur, langsamer zu essen und auf meinen Körper zu hören, sondern auch, mein Essen behalten zu können. Damit meine nicht nur in meinem Körper, sondern auch am Zimmer. Das Servicepersonal ist sehr erpicht darauf, dass das Geschirr rasch nach dem Essen abserviert und wieder auf dem Rückweg in die Küche ist.

Wer allerdings nur kleine Portionen und sehr selektiv essen kann, der braucht für eine Mahlzeit auch mehrere Anläufe. Falls das bei euch der Fall sein solltet, dann bittet eurer Servicepersonal, eure Teller, mit den Speisen die ihr noch essen wollt, am Tisch zu lassen. Ihr müsst euer Essen nicht hergeben wenn ihr noch hungrig seid, essen wollt, aber nicht könnt. Interessiert euch die pürierte Suppe oder die Nachspeise nicht, dann lasst diese abservieren. Solltet ihr das behaltene Essen bis zur nächsten Mahlzeit nicht gegessen haben, lasst es mit dieser abservieren. In der Regel sollte das kein Problem sein, wenn doch, sprecht es bei den Schwestern, Pflegern oder der Visite an.

Tipp: Versucht nicht alles zu essen, sondern pickt euch die Speisen heraus, die euch am meisten zusagen. Wenn das nur Griesbrei ist, dann ist es nur Griesbrei.


Veränderte Essensgelüste

Natürlich wollte ich nach meinen Operationen immer “gesund” essen. Mein Körper wollte aber etwas ganz anderes. Nach meiner ersten Lebertransplantation habe ich mich wochenlang nur von Laugengebäck, Reis, Bananen und Apfelsaft ernährt. Hin und wieder habe ich meine Nahrungspalette um Apfelmus und Heidelbeeren erweitert, aber mehr konnte und wollte ich nicht essen.

Sorgen meiner Familie, dass ich mehr und ausgewogener Essen sollte, musste ich regelmäßig zu beschwichtigen. Ich weigerte mich strikt etwas etwas zu essen, das mein Körper vehement ablehnte. Mein Körper weiß was er tut und was er braucht. Das einzige, dass ich in großen Mengen hätte essen können, wären ungesunde Nahrungsmittel wie Chips, Soletti und Co gewesen. Vielleicht hätte ich damit meiner Familie einen Gefallen gemacht, aber bestimmt nicht mir.

Sollte euch jemand auf eure neuen Essensgewohnheiten ansprechen, fragt diese Person, was sie während einer Grippe isst. Niemand will während eine Grippe Unmengen an rohem oder gekochtem Gemüse, Fleisch, Fisch und Co essen. Wenn euer Körper aktuell nur leicht verdauliche Nahrungsmittel in kleinen Mengen verträgt, dann wird das auch seinen Grund und seine Richtigkeit haben.

Tipp
Nehmt das bitte nicht als Ausrede, euch mit Junkfood vollzustopfen.


Veränderter Geschmack und Wahrnehmung

Mir schmeckte Essen nicht mehr, für das ich davor durch 5 Ringe gesprungen wäre. „Kinder Schokobons“ haben zu den Dingen gehört, die mir allein beim Anblick Übelkeit verursachten. Mit Schokolade hätte man mich auch zu nichts bringen können und allgemein waren Süßigkeiten und Nachspeisen bei mir nicht hoch im Kurs.

Meine Geruchsempfindlichkeit und Temperaturwahrnehmung war extrem hoch. Essen, das zu stark gerochen hat, oder zu heiß/kalt war, war für mich unmöglich zu essen. Die meisten Gemüsecremesuppen gingen deshalb ungeöffnet in die Küche zurück. Der Geruch hätte mir den Appetit verdorben. Heiße oder stark gekühlte Mahlzeiten mussten teilweise über eine Stunde bei Raumtemperatur stehen, bis sie eine für mich vernünftig essbare Temperatur erreicht hatten.

Damit ich immer etwas essbares als Absicherung am Zimmer hatte, versorgten mich meine Familie und Freude mit Kinderbrei, Apfelmus, Apfelsaft und Laugengebäck.

Update 07/2021 (3 1/2 Jahre nach der zweiten Transplantation): Schokolade ist mittlerweile wieder okay und esse ich gerne, allerdings bin ich immer noch super empfindlich auf Gemüse und Obst. Dazu ist das „langweilig essen“ geblieben – ich bin glücklich mit einer Portion Reis und Kartoffelscheiben aus dem Bratrohr. Wenn ich essen gehen oder bestelle gibt es mehr Abwechslung, aber Feinschmecker in meiner eigenen Küche wurde ich nicht mehr. Ich würde ja gerne, aber es soll halt nicht so sein.


Verdauung

Die Verdauung kann aus vielen verschiedenen Gründen nach der Operationen leiden. Die während der Narkose verabreichten Medikamente können die Darmtätigkeit mehrere Tage lang lähmen oder deutlich verlangsamen.

Ernährung nach Bauchoperationen

Nach der Aufnahme im Krankenhaus dürft ihr eure bevorzugten Menüs aus einer Auswahl an Speisen treffen. Die Operation liegt nun hinter euch und ihr freut euch schon einige Tage auf euer Schnitzel, bekommt aber nur Suppe oder Apfelmus. Warum bekommt ihr nach der Operation keine feste Nahrung?

Keine feste Nahrung nach der Operation

Was für manche ein zermürbender Umstand ist, hat einen einfachen Grund. Was ich damals nicht wusste war, dass die Darmtätigkeit nach einer Operation wieder in Gang kommen muss, bevor man wieder etwas festes zu Essen bekommt. Das bedeutet, dass Patienten zumindest einmal ohne Hilfsmittel, wie Einlauf oder Zäpfchen, Stuhlgang hatten, bevor sie feste Nahrung bekommen. Das hört sich leichter an als gemacht, da Verstopfung nach einer Operation eine häufige Begleiterscheinung ist.


Verstopfung

Narkose und Schmerzmittel haben von Patient zu Patient unterschiedlich starke Auswirkungen auf den Darm und können zu tagelanger Verstopfung führen. Neben Verstopfung können sich auch Blähungen ungut bemerkbar machen und schlafraubend sein. Es ist möglich, dass ihr nach eurer Bauchoperation die kleinste Bewegung eures Darms deutlich spürt. Abhängig davon, welche Nahrungsmittel euer Darm und Darmbakterien gewohnt sind, ist die Krankenhausküche wenig hilfreich bei Verstopfung. Sie ist eher leicht, schonend und hat relativ wenig natürliche Ballaststoffe und wirkt stopfend. Das macht in einem Krankenhausumfeld ja durchaus Sinn.

Mittel gegen Verstopfung

Gegen Blähungen gibt es natürliche Mittel, die diese reduzieren bzw. erleichtern sollen. Gegen Verstopfung hilft entweder Bewegung, Magnesium in Form von Magnosolv, “Bananenmilch” Agaffin oder wenn gar nichts hilft und die Verstopfung nicht nur unangenehm, sondern schmerzhaft ist – ein Zäpfchen oder ein Einlauf.

Richtig Pressen nach Operationen bei Verstopfung

Mit einer frischen Operationsnarbe am Klo zu sitzen und zu pressen, gehört zu den Dingen, die vermieden werden sollten. Der Bauchraum ist noch sehr wund und das Narbengewebe selbst noch sehr weich. Bei zu hohem Druck, könnte es sein, dass das Gewebe wieder aufgeht und es zu einem Narbenbruch führt. Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass so etwas beim großen Geschäft am Klo eintritt, sollte es vermieden werden. Hilfreich ist es, die Füße auf eine Erhöhung zu stellen, leicht vor und zurück zu wippen und auszuatmen, anstatt die Luft anzuhalten und zu pressen.

Das erste Mal “natürlichen” Stuhlgang nach einer Verstopfung zu haben, fühlt sich für niemanden angenehm an. Für mich war es jedes Mal so, als ob ein Stein seinen Weg nach draußen bahnt. Auch wenn es nicht angenehm ist, ist es doch ein Zeichen, dass sich der Darm langsam wieder erholt.


Gewichtsschwankungen

Nichts scheint nach einer Operation leichter zu sein, als rapide Gewicht zu verlieren. Dabei verliert man Kilos nicht allein durch schmelzende Fettpölsterchen, sondern auch durch schwindende Muskelmasse.

Gewichtsabnahme

Nach meiner Galloperation habe ich ein wenig abgenommen, aber das Gewicht war bald wieder da. Nach meiner Pankreasoperation habe ich relativ rasch 15 kg abgenommen, die aber ein paar Monaten später mit weiteren 5 kg plus zurück waren. Nach meiner ersten Lebertransplantation hatte ich schnell 6 kg abgenommen, davon waren nach knapp 4 ½ Monaten 2 kg wieder da. Nach meiner zweiten Lebertransplantation habe ich wieder sehr schnell 6 kg abgenommen, von denen nach mehr 8 Monaten auch nur knapp 1,5 kg wieder da sind.

Verlust von Muskelmasse

Abnehmen ist in dem Fall nicht gleich abnehmen. Das meiste Gewicht habe ich jeweils in den ersten zwei Wochen nach meinen Operationen verloren. Hier konnte man einen täglichen Gewichtsverlust von bis zu einem Kilogramm beobachten. Da nur das Gewicht gemessen wird und nicht berücksichtigt wird, in welchen Teilen das abgenommene Gewicht durch Wasser, Fett oder Muskelmasse verursacht ist, könnte ich hier nur spekulieren.

Nach der zweiten Operation habe ich in kurzer Zeit so viel Muskelmasse an Oberschenkel und Oberarmen verloren, dass ich mit meiner Schwester eine gute Zeit dabei hatte, meinen flatternden Hintern zu begutachten. Er war der Inbegriff eines hängenden Pos.

Tipp
Was will ich damit sagen? Macht euch bitte keine großen Gedanken darüber, wenn ihr gerade in der ersten Zeit schnell abnehmt. Verschiedene Ursachen, wie geringere Essensmengen, Vertäglichkeit eurer Medikamente und wenig Bewegung können Einfluss auf euer Gewicht haben.

Wenn ihr könnt, solltet ihr vor einem großen Eingriff noch Muskeln aufbauen und eure Grundfitness stärken. Ihr werdet massiv viel davon verlieren, es wird euch unglaublich frustrieren, aber es wird euch dabei helfen, wieder schnell auf die Beine zu kommen.

Gewichtszunahme

Es kann aber auch das Gegenteil eintreten. Bei meinen Lebertransplantationen gehörte zur anfänglichen Therapie sehr viel Cortison dazu. Cortison ist bekannt dafür, dass es einen Teil der Patienten deutlich aufschwemmt, ein Mondgesicht verursacht und dazu führt, dass sie um den Bauch deutlich an Umfang gewinnen. Sobald das Cortison abgesetzt wird, verschwinden auch diese “Nebenwirkungen”. Nicht jeder nimmt aber durch Medikamente wie Cortison zu.

Gerade bei Transplantationen und manchen Krebsarten kann es sein, dass Patienten im Vorfeld viel Gewicht verlieren. Sobald die ursprünglichen Krankheiten behandelt sind, nehmen diese Patienten bei guter Heilung wieder zu.


Mobilisation

Nach der Bauchoperation wird bereits am ersten Tag nach der Operation mit der Mobilisation begonnen. Was sich jetzt vielleicht wie eine Folter anhört, ist jedoch ein wichtiger Schritt, um bald wieder selbstständig unterwegs sein zu können. Als Patient ist es deshalb wichtig, mit dem Physiotherapeuten oder Pfleger zusammenzuarbeiten. Schmerzen und Schwäche sind nach großen Bauchoperationen häufig, es ist aber nicht notwendig, ein Held zu sein. Wenn eine Übung zu anstrengend ist, ist es notwendig, das klar zu kommunizieren. Trotzdem sollte man versuchen so viel Bewegung zu machen, wie es in diesem Moment möglich ist.

Aufsitzen und Querbettsitzen

Eine Bewegung, dich ich heute noch automatisch durchführe und ich mir erst nach meinen Bauchoperationen angeeignet habe, war das Aufsitzen und Abstützen über die Seite. Ihr kennt wahrscheinlich alle die Krankenbetten mit dem darüber hängendem Triangel? Das am “Galgen” hängt? Ja diese Vorrichtung heißt wirklich so. Wenn ihr euch nach euren Bauchoperationen einen Gefallen machen wollt, dann bittet das Pflegepersonal oder eure Physiotherapeuten darum, dieses Triangel zu entfernen, oder außer Griffweite zu hängen.

Das korrekte Aufsitzen sollte euch ehest möglich ins Blut übergehen. Zum einen habt ihr kein entsprechendes Krankenbett daheim, zum anderen ist dieses Triangel zu verführerisch, um sich daran hochzuziehen. Das könnte sich aber auf Dauer negativ auf die Wunde auswirken. Außerdem gibt es später viele alltägliche Situationen nach Bauch-Operationen, in der dieses Wissen angewendet werden kann.

Ein bis zwei Tage nach eurer Operation, wird euch euer(e) Physiotherapeuten(in)en das Prinzip genau erklären. Der Ablauf der Bewegung ist aber wie folgt aus:

Das Aufsitzen im Krankenbett:
– Auf die Seite drehen
Dreht euch auf die Seite, die für euch angenehmer ist.
– Mit dem Arm abstützen und hochdrücken
Stützt euch mit eurem freiem Arm, vor eurem Oberkörper ab und drückt euch hoch.

Das Querbettsitzen im Krankenbett:
– Beine über Bettkante hängen lassen
Damit ihr in eurem Bett sitzen könnt, lasst ihr die Beine über die Bettkante baumeln.
– Blick nach vorne richten
Versucht nach vorne zu sehen und achtet darauf, ob ihr euch schwindlig fühlt. Das kann schnell durch das Aufsitzen passieren. Falls das Gefühl nicht vergeht, legt euch wieder hin.

Warum ist das Aufsitzen und Querbettsitzen so wichtig?

Wenn ihr euch das erste Mal nach eurer Operation aufsetzt, kann es sein, dass ihr zu Husten beginnt. Zumindest ist es mir nach meiner Bauchspeicheldrüsen-Operation und meinen Lebertransplantationen so gegangen. Die Lunge ist im Sitzen viel freier als im Liegen und kann so besser belüftet werden. Außerdem ist im Bett essen auch nur eine gewisse Zeit okay und es ist gut, wenn ihr euch zum Essen richtig hinsetzen könnt.

Zugegeben – das erste Aufsitzen kann schmerzhaft und kräfteraubend sein. Genauso wie die nächsten Male, bei denen euch der Bauch und die Wunden immer noch schmerzen werden. Wenn ihr euch und eurem Körper einen Gefallen machen wollt, dann versucht es immer wieder für ein paar Sekunden. Ihr werdet merken, dass es mit jedem Mal besser geht. Versucht aber nicht viel zu lange zu sitzen und wenn ihr danach müde werdet, dann macht ein Nickerchen.


Dinge tragen nach Bauchoperationen

Wie viel man nach einer Bauch-Operation wieder heben kann ist ganz abhängig von der Stelle der Operation, der durchgeführten Technik, der Größe der Narbe(n) und der individuellen Verfassung nach der Operation.

Wie viel kann ich nach der Bauch-OP tragen?

Nach meinen Lebertransplantationen haben mir meine Chirurgen ein Maximal-Gewicht von einem halben Kilo verordnet. Nur zu Veranschaulichung: ein Laib Brot, eine Packung Milch oder eine Handtasche überschreiten diesen Wert schon deutlich. Während dieses Gewicht nach meiner ersten Transplantation noch möglich war, habe ich nach meiner zweiten Transplantation einen Becher mit einem viertel Liter Saft schon fast als zu schwer empfunden.

Nur weil man es theoretisch dürfte, heißt das also noch lange nicht, dass es im speziellen Fall sinnvoll ist, wirklich das maximal erlaubte Gewicht zu heben. Hier heißt es Geduld haben. Siehe auch die nächste Frage.

Warum sollte ich gerade bei Bauch-Operationen, beim Heben aufpassen und meine Bauchdecke schonen?

Jeder stellt sich bitte einen durchtrainierten Rettungsschwimmer mit Sixpack vor. Oder den Cola Light Mann. Oder ein weibliches Äquivalent.
Man muss nicht jeden einzelnen Muskel im Torso kennen, um zu wissen, dass im Oberkörper und Bauchraum einige wichtige Muskelgruppen vorhanden sind. Das gilt selbst dann, wenn sie unter einigen Fettpölsterchen versteckt sind. Sie sorgen dafür, dass wir aufrecht stehen und sitzen können, und sie werden im Laufe des Tages beim Gehen und bei vielen anderen Aktivitäten aktiv.

Operationen führen zu durchtrennten Bauchmuskeln

Je nach Bauchoperation werden einige dieser Muskeln durchtrennt. Unterschiede in der Operationstechnik machen größere oder kleinere Schnitte notwendig. Eine Leber-Transplantation beispielsweise lässt sich nicht minimalinvasiv – also mit Knopflochoperation – durchführen, sondern erfordert einen Schnitt quer über die ganze Bauchdecke. Eine Galloperation, Magenverkleinerung oder Blinddarmoperation lässt sich minimal-invasiv bzw. laparoskopisch durchführen. Während man bei einem Bauchschnitt dementsprechend mit einer großen Wunde rechnen sollte, sind bei einem minimalinvasiven Eingriff, tendenziell mehrere kleinere Schnitte, zu erwarten.

Frische OP-Wunden sind Schwachstellen

Wenn Muskeln durchtrennt werden, können sie in ihre Funktion nicht mehr wie vorgesehen ausführen. Noch funktionierende Muskeln können diesen Ausfall zwar einigermaßen kompensieren, aber nie und nimmer vollständig ersetzen. Zusätzlich dazu stellen die verletzten Muskelstränge nun Schwachstellen dar, die der Körper erst reparieren muss. Jeder durchtrennte Muskel sollte wieder gut verheilt sein, bis er erneut gefahrlos belastet werden kann.

Solange eine Narbe noch frisch ist, kann sie bei einer Überbelastung aufgehen – also einen “Bruch” verursachen. Ihr könnt euch das so vorstellen, dass ihr zwei Teile mit einem besonders starken Kleber verbindet. Hier müsst ihr auch zuerst warten, bis der Kleber ausgehärtet ist, bevor ihr die nun zusammengehörenden Teile voll belasten könnt. Verwendet ihr die Konstruktion zu früh, kann sie zu Bruch gehen und ihr müsst wieder von vorne anfangen. Geht eine Narbe kaputt, wird – je nach Größe des Bruches – eine (Hernien-)Operation notwendig.

Wundheilung ist höchst individuell

Wie vorhin angesprochen muss die Wunde erst vollständig “ausgefüllt” und “ausgehärtet” sein, bevor man überhaupt daran denken kann sie unter Belastung zu setzen. Dabei ist zu bedenken, dass oberflächliche Wunden sehr rasch, sichtbar abheilen. Jeder der sich schon einmal in den Finger geschnitten hat, weiß, wie schnell eine Wunde wieder geschlossen ist. Es kann noch einige Zeit dauern, bis die unter der Haut liegenden Muskelfasern repariert sind. Kommt es zu einer Wundheilungsstörungen, heilt die Wunde nur schlecht und schließt sich nur langsam. Davon betroffen können beispielsweise Personen mit einer hohen Immunsuppression, Diabetiker oder Raucher sein. Heilt die Wunde nur schlecht, sollte immer mit Ärzten, oder Pflegepersonal besprochen werden, wie hier vorzugehen ist.

Tipp
Lasst euch lieber etwas länger Zeit mit der Belastung eurer Bauchdecke. Das gilt jetzt nicht nur für Training oder Sport, sondern auch für Tätigkeiten in eurem Haushalt, bei Einkäufen oder im Umgang mit Kindern und Tieren.

Was ist ein Narbenbruch und wie kann ich ihn verhindern?

Ist die Narbe noch nicht gut verheilt und kräftig genug, kann es sein, dass sie bei Belastung wieder aufgeht. Je nachdem, wo die Stelle ist, kann zum Beispiel etwas Darm nach vorne treten. Manchmal ist es nur eine kosmetische Unbequemlichkeit, manchmal kann es aber für den eingeklemmten Darm gefährlich werden.

Wie kann man also einen Narbenburch verhindern? Wenn ihr die Basistipps nach Bauch-Operationen berücksichtigt seid ihr weitgehend auf der sicheren Seite. Hebt nicht zu schnell, zu schwer, achtet auf die Signale eures Körpers, wenn ihr Dinge tragt und behaltet eure Wundheilung im Auge.

Wenn es doch passiert? Dann geht zu eurem Chirurgen und besprecht das weitere Vorgehen mit ihm.

Tipps zum Training nach Bauch-Operationen findet ihr im Artikel: Sport & Training nach Bauch-Operationen

Die Erfahrungen, die ich gemacht habe, müssen euch nicht – und werden euch hoffentlich nicht – passieren. Wenn es aber so sein sollte, hoffe ich, dass euch dieser Artikel zumindest eine kleine Hilfe sein konnte.

18 Comments

  1. irene 7. Juni 2022 at 06:55

    Hallo bin Nierentrasplantiert und liege im Krankenhaus weil sie mir meine li eigene Niere entfernt haben
    Finde den Artikel toll und entspricht auch meinen Erfahrungen

    Reply
  2. irene 7. Juni 2022 at 05:35

    O Gott sorry man sollte nicht im Bettliegend unter Medikamenten Einfluss ✍️ Verzeiht die Fehler aber die Aussage sollte rübergekommen sein

    Reply
  3. Vera 3. Mai 2022 at 21:54

    Hallo Elisabeth, beim Stöbern auf dem Web habe ich Deinen tollen Artikel gefunden und … gestaunt, ab und an geschmunzelt über Deine aufgestellte Art des Schreibens und fühlte mich verstanden und erleichtert!
    Endlich jemand, der den gleichen Befund hat (Bauchspeicheldrüsenkrebs – bei mir im Schwanzbereich des Organs) und der mir vor allem die Frage wegen dem Gewichttragen etwas helfen konnte.
    Ich werde nächsten Dienstag operiert – nach 1. Arztbesuch im November 2020 und Medi-Irrfahrt der damaligen Ärztin bis zur Diagnose im September 2021 und über 33kg Gewichtsverlust und SCHMERZEN sowie Milzinfarkt und sofortigem Chemostart.
    Die Milz hat sich gut erholt und der erste Zyklus mit 12 Chemos ist durch.
    Dank Deinem Artikel hab ich nun etwas „Durchblick“, was mich erwarten könnte nach der OP, denn ich hasse Überraschungen und bin gerne vorbereitet.
    Das Zuhause wird danach sicher eine grosse Herausforderung, denn ich lebe allein. Und nach 4-6 Wochen möchte ich meine Hunde nach Hause holen … und hoffentlich wieder mit ihnen laufen gehen können. Da sie gross und schwer und aktiv sind, wird das noch eine Aufgabe sein; hier die weitere Schonung der Narbe und dennoch der Auslauf der Hunde zu ermöglichen.
    Vielleicht hast Du oder eine/r der Leser einen Tipp oder eigene Erfahrung/Lösung anzubieten; sehr gerne.
    Ich danke Allen für Ihre Tipps und Beiträge – diese sind sehr wertvoll – und uns Allen weiterhin: Beste Gesundheit.
    Lieber Gruss, Vera

    Reply
  4. Cornelia 29. Januar 2022 at 15:26

    Hallo
    Ich hatte vor 6 Wochen einen notfallmässigen mechanischen Darmverschluss aufgrund von einer Morbus Crohn Operation im letzten August wo mir ein Großteil des Dickdarms und auch die Terminale Ileumzökalklappe entfernt wurde.
    Befinde mich anders als im August dieses Mal nur langsam auf dem Weg zur Besserung.
    Die Narbe ist längs von oben nach unten.
    Im August war es quer und die Schmerzen waren nach 3 Wochen gut bis weg.
    Konnte wieder arbeiten und alles…
    Nun hab ich das Gefühl das es nie wieder weggeht, die Narben und innerlichen Schmerzen. Es ist schon doppelt so lange her aber ich sitze die meiste Zeit nur auf dem Sofa und kann nicht arbeiten.
    Keine Hosen anziehen und es ziept immer hier und da, selbst in Ruhe.
    Finde es toll, dass du es so toll alles gemeistert hast.
    Hast du Evtl Erfahrungen ob ich noch hoffen kann?
    Liebe Grüsse Conny

    Reply
  5. Katrin 26. November 2021 at 23:04

    Hallo Elisabeth,

    vielen Dank für deine ausführlichen Schilderungen und Tipps. Was du alles durchgemacht hast, ist Wahnsinn. Bist du heute eigentlich komplett schmerzfrei?
    Ich hatte vor knapp einem Monat die 3. OP am Zwerchfell. Mir wurde ein Netz eingesetzt, da ich eine Hernie am Zwerchfell hatte. Ich habe sehr zu tun seitdem und hab oft noch Schmerzen. Ob es jemals wieder wird, weiß leider niemand. Aber ich bin auch nicht unbedingt die Geduldigste… Aber dein Beitrag lässt mich hoffen. Vielen Dank nochmal dafür.

    Reply
  6. Jürgen Melulis 28. September 2021 at 10:28

    Hallo Elisabeth, ich habe deinen Bericht sorgfältig gelesen und muss erst mal den Hut ziehen, dass du nach so vielen Rückschlägen noch so was schreiben kannst.
    Ich bin im April 2021 operiert worden, war wohl kein Kindergeburtstag, sondern doch schon eine schwere OP mit großen Narben (Krebs an der Speiseröhre) Ein Teil der Speiseröhre ist durch Darm ersetzt worden und der Magen ist jetzt ein sogenannter Schlauchmagen und ein Stent wurde auch in die Speiseröhre gesetzt.
    Nun ist die OP schon 5 Monate her und ich habe IMMER noch starke Schmerzen. Ich war auch schon 3 mal in der Zeit zur Kontrolle im KH und immer bekomme ich zu hören, es wäre so weit alles in Ordnung. Selbst meine Ärztin meint aber, dass das nicht normal ist. Morgen fahre ich zu einem anderen Krankenhaus um mir eine 2te Meinung einzuholen. Nach Rücksprache mit meiner Krankenkasse ist das kein Problem. Man kann jederzeit den Arzt oder auch das Krankenhaus wechseln. Ich bin nur mal gespannt, was dabei rum kommt. Nur langsam drehe ich mit den Schmerzen echt am Rad.
    Weiterhin gute Besserung und lieben Gruß Jürgen

    Reply
  7. Ute 31. Juli 2021 at 21:25

    Hallo Elisabeth
    …da hast du ja schon einiges mitgemacht…
    Super, dass du deine Erfahrungen hier teilst!
    Mein Name ist Ute und ich werde am 04.08.21 wegen eines zu spät entdeckten Eierstockkrebs, der sich nun als Bauchfellkrebs ausgeweitet hat, operiert. Wenn ich ein Haus wäre, so würde man sagen „ich werde entkernt“.
    Vielen Dank für deine Tips – ich werde sie gut gebrauchen können.
    Alles Gute

    Reply
    1. Elisabeth 3. August 2021 at 17:55

      Hallo Ute, zuallererst fühl dich umarmt und für die OP drück ich dir alle Daumen und alles Gute. Ich kann mir nur vorstellen was auf dich zukommt, aber wenn ich eines in all den Jahren gelernt habe, dann dass wir stärker sind als man sich jemals vorstellen hätte könne. Diese Kraft wird immer bei dir sein, auch wenn du einmal einen ganz miesen Tag oder eine miese Woche haben solltest.
      Ich wünsch dir all die Kraft, Zuversicht und Geduld dieser Welt <3

      Reply
  8. Peter 19. Juli 2021 at 11:20

    Hallo Elisabeth,

    Dir ist ein super Leitfaden gelungen!

    Ein guter Tipp um die verlorene Muskelmasse (somit auch Gewicht)
    relativ schnell wieder aufzubauen sind Proteinriegel.

    Zusätzlich 3 Stück Riegel pro Tag als Ergänzung zu den 6 kleinen Mahlzeiten genommen.
    Allein die Riegel haben somit 150 % des Tagesbedarfs abgedeckt.
    Damit hat der Körper genug Reserven um zusätzlich wieder die verlorene und beschädigte Muskelmasse aufzubauen.

    Die Riegel sind in Drogerie- und Supermärkten leicht zu bekommen, verschiedene Geschmacksrichtungen vorhanden. Sind in der Regel zuckerfrei.

    Diese Tipp ist von meinem Arzt, der mich operierte.
    Notoperation wegen Magendurchbruch

    Liebe Grüße
    Peter

    Reply
    1. Elisabeth 25. Juli 2021 at 14:25

      Hallo Peter, ich hoffe dir geht es schon wieder viel viel besser! Das hört sich nach einem ziemlichen Schrecken an. Und vielen Dank für den tollen Tipp, ich werde den Text damit ergänzen. 🙂

      Reply
  9. Juliane Bärwaldt 19. Juli 2021 at 09:49

    Super Infos, Elisabeth!

    Reply
    1. Elisabeth 25. Juli 2021 at 14:26

      Danke Juliane 🙂
      Bei Fragen bitte gerne fragen.
      Liebe Grüße
      Elisabeth

      Reply
  10. Sylvia 11. Mai 2021 at 16:21

    Ich hab vergessen zu erwähnen: Das Bett war viel zu kurz! Ich stieß mit den Füßen an! Eine Schwester entfernte das Fußteil, doch dann hingen die Füße raus. 🙁

    Reply
    1. Elisabeth 25. Juli 2021 at 14:42

      Hi Sylvia, ma das hört sich lästig an. Bei einer Zimmerkollegin habe ich etwas ähnliches gesehen. Ihr Bett konnte um ein Stückchen ausgezogen und verlängert werden. Ich hoffe zwar nicht, dass du wieder ins Krankenhaus musst, aber vielleicht hat das Bett dann auch so eine Option.
      Gesund bleiben!
      Liebe Grüße, Elisabeth

      Reply
      1. irene 7. Juni 2022 at 05:29

        Hallo Liege gerade im Krankenhaus und hatte schwere Bauchspeicheldrüse.Habe Mich in diesen Artikel wieder gefunden.Habe auch schon einige Erfahrungen gesammelt Meine bei dieser OP ist Durchfall und Erbrechen da mein Darm anfangs verrückt spielte Dadurch such Schwäche Windeln unt antidekubitusmatratzen Es geht mir schonender aber einen Tipp gebe ich euch redet und formuliert eure Wünsche das Pflegepersonal check in der Regel nicht was es euch antut nur weil das Wasserglass etwas weiter weg steht

  11. Sylvia 11. Mai 2021 at 16:19

    Danke! Das war sehr ausführlich und einfühlsam.

    Beim ersten Aufsitzen und Zähne putzen und waschen hatte ich mich übergeben müssen. Ein Tag war ich in der Überwachungsstation, dann auf der normalen Station. Dort hatte ich auch mich übergeben.

    Essen ging gar nicht. Paar Löffel Suppe. Die OP war an einem Donnerstag, am Sonntag ging es mir besser. Ich hatte großen Appetit und bin auf dem Flur gelaufen. Die Schwestern hatten für mich „Schonkost“ bestellt. Ich war noch etwas matt.

    Am Mittwoch wurde ich entlassen. Tja, dann mal wieder neu orientieren. Wie schlafe ich? Im Krankenhaus schläft man auf dem Rücken und leicht erhöht. Es ist ideal nach dem Essen ein Nickerchen halten zu können. Irgendwie war es ungewohnt dunkel und ruhig. Kein Schnarchkonzert wie im Elefantengehege.

    Ich bin nun 3 Wochen zuhause. Halte noch mein Mittagsschläfchen und wandere nachts umher. Das einzige was nachts nicht schläft, ist der Darm. Ja wie sich alle freuten über den ersten Stuhlgang nach der OP! Öfters wurde der Bauch bewundert. Ich lag dann und alle ooooh, aaaaah! Wie schön!

    Anfangs konnte ich mich kaum konzentrieren. Ich bin noch krankgeschrieben. Nach 4 Wochen zuhause gehts in die Reha.

    Das Krankenhaus war topp! Alle die kamen, stellt sich vor. Sagten was sie vorhaben, kündigten sie es an usw. „Gerne wieder“, dieser Bewertung würde gut passen, wenn ich nicht unbedingt nicht operiert werden möchte. Ich bekam ein Bauchschnitt, da werde ich noch etwas dran knabbern. Doch die OP war ein Erfolg. Ich blitzelte und kam zu mir, da kam die operierende Ärztin, alles ist gut.

    Hoff, dir geht es gut.

    Reply
    1. Elisabeth 25. Juli 2021 at 14:37

      Hallo Sylvia, danke für deine Geschichte. Das hört sich bei dir auch ziemlich anstrengend an, ich hoffe, dir geht es mittlerweile wieder besser und du kannst den Sommer soweit es dir möglich ist genießen. Bin das absolute Sommersportkind und für mich waren die Heilungsphasen im Sommer immer mehr oder weniger frustrierend.

      Und mir geht es heute unglaublich gut und ich bin gesünder und fitter als die meisten gesunden Sportlerfreunde in meiner Umgebung 🙂 Es kann auch alles gut ausgehen, es ist nur ein Ultra-Ultra-Ultra-Marathon und kein Sprint.
      Ich hoffe, es geht dir gut! Fühl dich gedrückt!
      Liebe Grüße, Elisabeth

      Reply
  12. Christiane Raub 3. Juli 2020 at 20:44

    Sehr hilfreiche Tipps, vielen Dank dafür !! Ich hatte eine Bauch OP vor drei Wochen und versuche mich nun Stück für Stück mehr zu mobilisieren, komme aber sehr schnell an meine Grenzen. Werde versuchen einige der Hinweise umzusetzten. Großen Respekt für die positive Art, wie die Autorin mit ihren Erkrankungen umgeht!!

    Reply

Schreibe einen Kommentar zu Katrin Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..